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Basilika schmückt Bibelgarten

12.03.2008zurück
Sächsische Zeitung Ausgabe Zittau

In der früheren Gärtnerei vom Barockschloss Oberlichtenau hat der Großschönauer Johannes Schreiter eine fünf Meter hohe Kirche errichtet.

Grossschönau

Mancher mag es für einen Zufall halten, für Johannes Schreiter ist es Gottes Fügung. Nur einen Tag nachdem der Großschönauer am 19. Mai vor zwei Jahren den himmlischen Vater um Rat gebeten hatte, bei welchem Projekt er als nächstes helfen könne, erhielt er den entscheidenden Tipp.

Maik Förster vom Bibelgarten in Oberlichtenau rief an jenem Tag bei ihm an, um sich für die Spende zu bedanken, die die Schreiters kurz zuvor der Einrichtung zugute kommen ließen. "Er erzählte mir, dass er dringend jemanden sucht, der fachgerecht ein Fundament betonieren kann", erinnert sich der 58-Jährige an das Telefonat.

Ohne es zu wissen, war Maik Förster genau auf den Richtigen gestoßen. Denn Johannes Schreiter ist gelernter Maurermeister. Und so musste er auch nicht lange überlegen. Umgehend packte er sein Handwerkszeug zusammen und machte sich am darauffolgenden Tag auf den Weg nach Oberlichtenau (Landkreis Kamenz).

Spontan zugesagt

Geholfen hat Johannes Schreiter am Ende nicht nur beim Fundament, sondern beim gesamten Bau der etwa fünf Meter hohen byzantinischen Basilika, die an das erste Konzil in Nizäa im Jahr 325 erinnern soll. "Der vierjährige Martin, der jüngste der vier Förster-Kinder, fragte mich, ob ich ihnen beim Bau des kleinen Kirchleins helfe", erzählt der Großschönauer, der 1949 im Erzgebirge geboren wurde und seit 1976 in der Oberlausitz zu Hause ist. "Ich sagte spontan ja", fügt der 58-Jährige hinzu.

Ein Vierteljahr baute er zusammen mit fünf MAE-Kräften an der Basilika, über 300 Stunden ehrenamtlicher Arbeit kamen so zusammen. Am Osterwochenende 2007 wurde sie feierlich eröffnet - allerdings ohne Johannes Schreiter. Und auch besucht hat der Großschönauer das Kirchlein, das im Vorjahr mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet wurde, seitdem nur ein einziges Mal. Aus gutem Grund. Denn der heute 58-Jährige erkrankte kurz nach der Beendigung des Projektes an Leukämie.

"Ich fühlte mich immer häufiger schwach, war permanent müde und hatte keinerlei Energie", berichtet Johannes Schreiter. Im März 2007 erhielt der fünffache Vater dann die Diagnose: akute Leukämie. Was folgte waren Chemotherapien und Ende Mai schließlich eine Stammzellenspende seiner Schwester Renate.

Körper nimmt Stammzellen an

Zum Glück nimmt sein Körper die Stammzellen an. "Bereits am 33. Tag nach der Operation war mein Wert der Blutplättchen von 0,01 auf 312 angestiegen", erzählt Schreiter. Zuspruch erfuhr der Großschönauer, der Mitglied der evangelisch-methodistischen Kirche ist, in der schweren Zeit nicht nur von seiner Familie, sondern aus der gesamten Welt. So erhielt er beispielsweise Anrufe aus der Normandie (Frankreich), aus Sydney (Australien), Dänemark und Südafrika - immer mit dem Hinweis, dass die Anrufenden für ihn beten. "Ich danke Gott, dass ich leben darf", sagt Johannes Schreiter heute.
Jan Lange
 

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