035955 45888  Kontakt  Anreise  Shop

Ein Stück des Heiligen Landes

20.03.2008zurück
Siegener Zeitung

Reise ins Urchristentum: Bibelgarten in Oberlichtenau in der Oberlausitz macht Geschichte  hautnah erlebbar

Als nach der Wende die Grenzen offen waren, führte mich meine erste Reise nach Israel", erinnert sich Maik Förster. „ Wie viele andere wurde auch ich dort vom Israel-Virus infiziert." Als Förster später hauptberuflich ins Touristikgeschäft einstieg, blieb Israel das Reiseziel seiner Wahl. Seither war er mit vielen Gruppen im Heiligen Land unterwegs und brachte den Touristen an den Originalschauplätzen die biblische Geschichte näher.“ Schnell hat sich gezeigt ,dass man so bildhaft auch Menschen für biblische Inhalte interessieren kann, die davon bisher kaum etwas gehört haben", sagt Förster.

Weil sich nicht jeder eine Reise nach Israel leisten kann oder den  Weg dorthin scheut, kam der Touristiker auf die Idee, ein Stück des Heiligen Landes in die Oberlausitz zu holen und einen Garten zu errichten, in dem biblische Schauplätze originalgetreu nachgebaut im wahrsten Sinne anschauliche Geschichte präsentieren. So entstand in Oberlichtenau, nur einen Steinwurf vom sächsischen Pfefferkuchen-Städtchen Pulsnitz entfernt, ein Bibelgarten. Ob Tenne, Schafstall, Öl- und Weinkelter, alles kann der Besucher so besichtigen, wie es zu Jesus` Zeiten ausgesehen haben mag. Ein Brandopferaltar fehlt ebenso wenig wie römische Kreuze an denen vor 2000 Jahren Mörder und Seeräuber hingerichtet wurden und an dem letztlich auch der Heiland starb. Für den  Nachbau des Felsengrabes flog Maik Förster sogar mit dem Baumeister nach Israel, damit am Ende wirklich alles dem Original entsprechen konnte.“ Tote mussten damals möglichst schnell begraben werden. Die Leichname wurden mit Myrrhe und Aloe einbalsamiert. Damit konnte man die Verwesung beschleunigen. Gräber waren wertvoll und mussten bereits nach einem Jahr wieder benutzt werden können. Joseph von Arimathäa stellte Jesus sein  bis dahin unbenutztes Felsengrab zur Verfügung. Als die Frauen kamen, um Jesus zu Salben, war das Grab leer. Wir alle wissen ja, am Ostermorgen war Jesus auferstanden".
Rund 90 Minuten dauert die spannende Reise durch die Vergangenheit, die Maik Förster mit vielen Geschichten aus der Bibel untermalt. Das Ende bildet die Besichtigung der Byzantinischen Basilika, die rund ein Jahr nach Eröffnung des Bibelgartens 2006 als bisheriger baulicher Höhepunkt fertig gestellt wurde. Sie erinnert an das Konzil  in Nizäa 325 nach Christi, auf dem nicht nur die Trinität von Gott Vater, Christus und dem Heiligen Geist festgelegt wurde ,sondern zu dem man auch Ostern terminierte. Diesem Konzil ist es also letztlich zu danken, dass wir in diesem Jahr das Osterfest an einem  so frühen Wochenende feiern ,an dem oft noch Schneestürme durchs Land ziehen. „Wir haben uns für diese Basilika entschieden, weil es ja zu Zeiten Christi noch keine Kirchen gab und auch in den Jahrhunderten danach lange Zeit nur solche Basiliken gebaut wurden, wie man sie heute noch recht zahlreich in Griechenland findet," ergänzt Maik Förster seinen biblischen Exkurs.
Während er die  Gäste durch den Garten führt, kümmert sich Frau  Susanne bereits um Teil 2 des Ausflugs in die Zeit Christis. Im  historischen Gewölbekeller erwartet die Gäste ein biblisches  Mahl. Kaum einer der Gäste kann sich im Vorfeld vorstellen, wie das ablaufen soll und was auf den Tellern warten wird. „ Das Sedermahl geht auf  die Rückkehr des israelischen Volkes aus der ägyptischen Gefangenschaft zurück", weiß Maik Förster sie aufzuklären. „ Für die Juden ist es der Beginn der Passahfeier. Laut dem neuen Testament nahm Jesus dieses Mahl mit seinen Jüngern ein, in dem Wissen, dass er verraten wird. Wir zelebrieren also hier das historische Abendmahl."
Übersetzt heißt Seder Ordnung oder auch Liturgie. Im jüdischen Leben spielt dieses fünfstündige Festmahl, immer wieder unterbrochen von Andachten , Gebeten und Gesängen eine wichtige Rolle.“ Im Gewölbekeller des Christlichen Vereins Oberlichtenau (CV) läuft verständlicherweise nur eine verkürzte  Form des Mahles ab .Doch es beginnt  traditionell mit einem Becher israelischen Weins, den Förster extra aus einem Kibbutz mitgebracht hat. Es folgen grüne Kräuter in Salzwasser getaucht, ungesäuertes Brot mit süßen und scharfen Zutaten, gekochte Eier, Gemüse, das unter der Erde wächst sowie als Höhepunkt ein saftiger Lammbraten. So wird dieser Ausflug in urchristliche Zeiten am Ende auch noch zu einem kulinarischen Erlebnis.
„ Bei unseren vielen Führungen zeigt sich immer wieder, dass unser Grundgedanke aufgegangen ist", freut sich Maik Förster. „ Mit unseren Originalschauplätzen zum Anfassen begeistern wir Jung und Alt gleichermaßen. Besonders schön ist dass neben der wachsenden Zahl touristischer Busgruppen auch immer mehr  junge Leute kommen. Viele Jugendgruppen bleiben sogar mehrere Tage in unserem Jugendzentrum Westlausitz.. Wir hätten uns nie träumen lassen, dass wir bereits nach zwei Jahren die  10000er- Besuchermarke überspringen würden.
Übrigens ,auch Einzelreisende haben die Möglichkeit, direkt im Bibelgarten zu schlafen. Im vereinseigenen Gästehaus Schlossblick warten ebenso gemütliche wie komfortable  Zwei- bis Vierbettzimmer.
 

- Wir sind ausgezeichnet -

- Unsere Partner und Unterstützer -

Nehmen Sie gleich Kontakt mit uns auf!

 035955 45888  035955 40006  Kontaktformular  Bibelgarten