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IDEA Nachrichtenagentur vom 04.05.2005

04.05.2005zurück
Dürfen Christen jüdische Sederabende veranstalten?

Pro: Hilfe zum Verständnis des Judentums
Kontra: Zu folkloristisch

(Sederfeier des Vereins Juden-Christen Altkreis Lingen)

Dies ist ein mit einem reichhaltigen Abendessen kombiniertes Familienfest, das nach einer festen Liturgie zu Beginn des Pessachfetes begangen wird. In diesem Jahr wird das fest vom 24. bis 30. April gefeiert. Es erinnert an die Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens und gehört damit zu den wichtigsten Ereignissen im Judentum. Auch in christlichen Gemeinden erfreuen sich Sederabende zunehmender Beliebtheit. Viele erhoffen sich eine Besinnung auf die jüdische Wurzeln des Glaubens. Allerdings sind solche Feiern umstritten, wie ein Pro-und-Kontra in der Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine" (Berlin) zeigt.

Religionspädagogin: Vorläufer des Abendmahls
Die Befürworterin, die sächsische Religionspädagogin Susanne Förster (Oberlichtenau bei Dresden), vertritt die Auffassung, dass Juden kein Recht hätten, dieses Mahl für sich zu pachten. Als unmittelbarer Vorläufer des Abendmahls gehöre es auch zur christlichen Tradition. Das Nachempfinden jüdischer Feste helfe, Juden zu verstehen, und sei damit ein wirkungsvoller Beitrag gegen aufkommende Antisemitismus. Dagegen weist der katholische Theologe und Geschäftsführer des österreichischen Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Markus Himmelbauer (wien), darauf hin, dass die Sederfeier nur ein Teil der Pessachwoche ist. Man dürfe sie nicht aus dem Zusammenhang reißen. Andere Elemente seien eine gründliche Reinigung der Wohnung und das strikte Einhalten jüdischer Gesetze. Gegen die These, dass Jesu Abendmahl ein Pessachfest gewesen sei, sprächen historische Argumente. Ein jährlich gefeiertes Pessach könne nicht zu einem wöchentlichen Abendmahl werden.

Christen sollten Judentum nicht folkloristisch verarbeiten
Christen, die dennoch einen Sederabend feierten, veränderten das Judentum folkloristisch nach ihren eigenen Vorstellungen. Ähnlich wäre es, wenn Moslems begännen, eine katholische Messe nachzuahmen. Nach Angaben der "Jüdischen Allgemeine" lehnen die meisten christlich-jüdischen Dialogorganisationen eine "Christianisierung" der jüdischen Tradition ab. Einige christliche Gruppen und messianische Juden benutzten Sederfeiern, um unter jüdischen Zuwanderern zu missionieren.

Autor Evangelische Nachrichtenagentur idea
 

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