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Im ehemaligen Kuhstall werden zwei Beduinenzelte aufgezogen - Sächsiche Zeitung Kamenz

16.03.2010zurück
von Carolin Barth

Der Verein cv-aktiv hat die alte Scheune in der Ortsmitte gekauft. Nach der Sanierung entsteht darin eine Wüstenlandschaft.

Der Putz bröselt von den schmutzigen Mauern, der Wind fegt die Dachziegel vom Dach. Die Scheiben der Fenster sind allesamt zerbrochen und der Dreck steht ihnen bis zum Hals. Die morschen Holztüren faulen vor sich hin. Der ehemalige Kuhstall der LPG in der Ortsmitte von Oberlichtenau verfällt seit der Wende unaufhörlich. „Dieser Schandfleck ist die größte Ruine im Pulsnitztal. Er stört uns und die Oberlichtenauer schon ewig“, sagt Maik Förster vom benachbarten Bibelgarten. Der Verein cv-aktiv Reisedienst unter der Leitung seiner Frau Susanne Förster hat die 110 Jahre alte Scheune nun für eine hohe fünfstellige Summe von einem Münchner Immobilienspekulanten erworben. Er hatte sie 1999 bei einer Treuhand-Versteigerung für 4000 Euro gekauft. „In all den Jahren hat sich nie etwas getan. Wir hatten immer großes Interesse an dem Gebäude, aber wir mussten die zehnjährige Spekulationsfrist abwarten“, so Maik Förster. Vergangene Woche wurde nach langen Preisverhandlungen der Kaufvertrag unterzeichnet. „Die Scheune wieder ansehnlich und nutzbar zu machen, wird unsere bislang größte Herausforderung“, sagt Susanne Förster. Zunächst gilt es, das Objekt verkehrssicher zu machen und außen großräumig abzusperren. Das marode und lückenhafte Dach sei einfach eine zu große Gefahrenquelle. Erste Aufräumarbeiten haben inzwischen im Inneren begonnen. Nach dem Auszug der Kühe nach dem Ende der DDR hat sich in den Räumen nichts verändert. Noch heute sind die Futterinnen vorhanden und die einstigen Stallboxen zu erkennen. Gut 1000 Quadratmeter überdachte Fläche müssen Mitarbeiter des Vereins und Ein-Euro-Jobber nun in Eigenleistung von Dreck- und Müllbergen befreien. Danach soll das Dach ausgebessert und neue Fenster eingesetzt werden. Mit einfachsten Mitteln wird das Objekt wieder hergerichtet, denn der Kaufpreis war eine gewaltige Investition für den achtköpfigen Verein. „Das Gebäude soll ein Kaltbau bleiben“, sagt Maik Förster. Eine Heizungsanlage wird nicht installiert. Die vorhandene Elektrik soll wieder aktiviert und an die Wände Kalkfarbe gestrichen werden. Bereits im Sommer könnte ein erster Teil fertig sein. Denn Försters haben mit der neuesten alten Anschaffung viel vor.

Großer Parkplatz wird gebaut

„Wir wollen den Bibelgarten verbessern. Denn unterm Dach des früheren Stalls werden weitere biblische Elemente und Schautafeln gezeigt. So sind wir wetterunabhängig und können ganzjährig Besucher anziehen“, so Maik Förster. Ein besonderer Blickfang wird eine nachgeahmte Wüstenlandschaft. „Darin stellen wir unser geliebtes Beduinenzelt wieder aus.“ Es war dem nassen Klima unter freiem Bibelgarten-Himmel nicht gewachsen. Insgesamt zwei Beduinenzelte werden auf gut 60 Quadratmeter Fläche gut behütet und in aller Pracht im künftigen Indoor-Bibelgarten zu bewundern sein. Zusätzlich ist eine kleine Werkstatt für Vereinsangestellte geplant. Auch auf dem gut 1700 Quadratmeter großen Außengelände tut sich was. Hier werden Bäume gefällt und Pflanzen versetzt sowie ein Pkw- und Bus-Parkplatz für Besucher des Freilichtmuseums entstehen. „Uns ist durchaus bewusst, dass dieses Projekt nicht nur Mut, sondern auch viel Übermut erfordert. Zum ersten Mal haben wir uns entschieden, einen Spendenaufruf zu starten“, so Bibelgärtner Maik Förster. „Wir freuen uns über jede Unterstützung, den Schandfleck zu beseitigen.“

Spendenkonto: Empfänger: cv-aktiv Reisedienst e.V., Bank: Landeskirchliche Kredit Genossenschaft Sachsen, Konto: 10 34 34 343, BLZ: 850 951 64, Zweck: Spende Scheune


 

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