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In Brünlos entsteht eine begehbare Bilderbibel (Freie Presse)

07.07.2010zurück
Verein Christlicher Erlebnisgarten will das Buch der Bücher mit allen Sinnen erfassbar machen - Projekt ist im Erzgebirge bisher einzigartig

Nach dem Vorbild dieser Zeichnung soll das Wohnhaus des Brünloser Bibeldorfes entstehen.

Brünlos. Ein Zeitstrahl führt vom Heute, dem Parkplatz, in das Jahr von Christi Geburt. Bei jedem Schritt nach vorn - und damit zeitlich zurück - verändert sich auch der Straßenbelag und macht symbolisch deutlich, in welcher Zeit man sich gerade bewegt. Ist die biblische Zeit erreicht, überschreitet man einen Bach. "Ich hoffe auf eine Wirkung wie bei einem Zeitsprung ins Jahr Null", sagt Lydia Langer. Die 39-jährige Brünloserin spricht von einem Projekt, das bereits Gestalt annimmt: In Brünlos (Erzgebirgskreis) soll ein christlicher Erlebnisgarten entstehen.

Die Idee kam den Langers vor zwei Jahren. Sie hatten viel vom ersten deutschen Bibelgarten in Oberlichtenau bei Dresden gehört, schauten ihn sich mit der Familie an und waren begeistert. Da wird anhand von Alltagsgegenständen und baulichen Anlagen Geschichte aus biblischer Sicht erzählt, sagt Heino Langer. Der ehrenamtliche Geschäftsführer Maik Förster hatte sie auf ihrem Rundgang begleitet und ihnen erzählt, dass die Nachfrage von Schülern, Reisegruppen und ausländischen Besuchern anderer Religionen so groß sei, dass man gar nicht alle Gäste führen könne. "Als er sagte, so einen Bibelgarten müsste es alle 100Kilometer geben, hat es bei mir im Kopf ,klick' gemacht", erinnert sich Heino Langer. Und seine Frau ergänzt: "Der Gedanke hat bei Heino Wurzeln geschlagen."

In Brünlos bei Zwönitz soll allerdings keine Kopie des Oberlichtenauer Bibelgartens geschaffen werden, man habe ein eigenes Projekt entwickelt. Inzwischen brennen beide für die Idee, und offenbar war es kein Problem, unter Freunden, Bekannten und in der Familie Begeisterung zu schüren. Der Gründung eines Vereins Christlicher Erlebnisgarten Brünlos Ende 2009 folgte jetzt die Gründung eines siebenköpfigen Fördervereins, der die Arbeit unterstützen will. "Da das Ganze nicht kommerziell angelegt ist, können sich viele damit identifizieren", sagt Lydia Langer. Überhaupt sei die Resonanz nicht nur überaus positiv, viele hätten auch gleich Ideen, die sie einbringen wollen, oder spendeten spontan etwas, sagt sie.

Das Areal für sein Projekt fand der Verein im 3600 Quadratmeter großen Nachbargrundstück von Langers. Der Verein kaufte es im vergangenen Monat, und sobald die Baugenehmigung vorliegt, soll es zunächst mit Erdarbeiten für die Geburtsgrotte und dem Anlegen eines Teiches losgehen. Schon in den nächsten Tagen beginnen die Arbeiten für eine Terrasse auf dem Langerschen Grundstück, von der man einen Ausblick auf den Erlebnisgarten hat. Dort stehen auch schon große Pflanzkübel mit Granatapfel-, Feigen-, Oliven- und Zitronenbäumen. Datteln, Zypressen und Zedern sollen folgen. Ihre ehemalige Scheune haben Langers bereits im Winter um- und ausgebaut. Entstanden ist ein Aufenthaltsraum mit Lehmziegelofen, Spielempore, Küche und Sanitärräumen, der Besuchern Möglichkeiten zum Gespräch bieten soll.

Geht es nach Langers und ihren Mitstreitern, könnten bereits im Sommer kommenden Jahres erste Besucher in Brünlos biblische Geschichte erfahren.

Von Viola Heidrich
Erschienen am 06.07.2010
 

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