Kindercamp täglich 1 mal Bibelgarten
29.08.2007zurück
Sächsische Zeitung Lokalausgabe Kamenz
Fisch Nemo ist gefunden
Von Carolin Barth
„Ferienmacher" – die SZ-Serie stellt Leute vor, die sich ins Zeug legen, damit’s nicht langweilig wird. Heute: Christlicher Verein Oberlichtenau und Frank Trautmann.
Habt ihr den Film „Findet Nemo" gesehen?" „Na klar", rufen begeisterte Kinder. Doch bei Frank Trautmann schwimmt der Clownsfisch Nemo nicht über die Kinoleinwand. Live und in Farbe zieht er an der neugierigen Schar vorm blank polierten Aquarium vorbei. Die 27 Ferienkinder zwischen sieben und 13 Jahren, die derzeit im Sommer-Camp des Christlichen Vereins in Oberlichtenau Urlaub machen, entdecken auf ihrem ersten Ausflug die bunte und aufregende Unterwasserwelt. Wer braucht da Ägypten oder Hawaii? „Wir führen Kinder bewusst zu Zielen in der Umgebung. Die meisten sind das erste Mal von zu Hause weg. Da müssen sie nicht gleich ins Ausland", so Geschäftsführer Maik Förster. Und wenn die weite Ferne und Exotik vor der Haustür lockt, ist’s umso besser. Mit dem Drahtesel radelte die Truppe zu Aquaristik-Händler Frank Trautmann. Bei ihm gibt’s Fische zu bestaunen, die nur im Meerwasser überleben. In zehn Aquarien mit rund 3000 Litern Salzwasser tummeln sich Einsiedlerkrebse, Doktorfische, Kaiserfische, Feuerfische, Seepferdchen, Korallen und ein ganz seltener Mandarinenfisch. Die Pumpen gluckern im Gleichtakt. In Wasserbehältern schwirren kleine Würmchen, die als Lebendfutter für die edlen Tierchen herhalten müssen. „Seit sieben Jahren bieten wir Meerwasserfische an, Aquaristik ist schon immer mein großes Hobby." Der Experte nimmt die Ferienkinder mit in verborgene Tiefen. Den stachligen Seeigel aber darf nur er berühren. „Warum hat der sein Maul da unten?", fragt Blondschopf Tobias: „Weil er das Futter vom Boden aufnimmt." „Mal sehen, ob wir die Fische herauslocken können", sagt Frank Trautmann und streut etwas Futter ins Wasser. Vorsichtig pirschen sich die Kinder ans Aquarium. „Da ist einer", ruft Anne-Katrin. Dem knallroten Feuerfisch knurrt eben ständig der Magen. Blitzschnell reißt der giftige Vielfraß sein Maul auf. „Was frisst der denn?", fragt Tobias. „Kleine Krebse." Der Appetit vergeht dem Knirps beim Anblick nicht, er kaut nebenbei Gummiwürmer. Sabrina steht mit großen Augen an der Scheibe. „Die bunten Fische gefallen mir am besten, so was habe ich noch nie gesehen." Mit der Lupe guckt sie genau hin und entdeckt die typisch weißen Pünktchen an den Flossen der Doktorfische. „Das sind seine Waffen, die wie Skalpelle aussehen", erklärt Frank Trautmann. Tobias findet den farbenprächtigen Kaiserfisch, bunt gemixt aus strahlend Gelb und tiefem Violett mit weißen Streifen am schönsten. „Der kann ganze Muscheln zermalmen." Jetzt bleibt dem Kerlchen glatt die Spucke weg.
Man sieht es nicht alle Tage
Auch, weil er Nemo gerade entdeckt. „Ha! Der sieht ja wie im Koni aus." Leuchtend Orange mit weißen Streifen. Dieser Anemonenfisch stammt aus dem Barrier-Riff und ist im Gegensatz zum plappernden Kinoheld eher von zurückhaltender Natur. Die kleinen Besucher fragen Frank Trautmann Löcher in den Bauch. „Und wie halten sie die Scheiben sauber?" „Wir putzen alle zwei Tage, aber in der Nacht erledigen das die Schnecken und fressen alle Algen weg." Betreuer Marko Schlenker freut sich, dass die Ferienkinder hellauf begeistert sind. „Sie sind richtig fasziniert. Aber man sieht so etwas ja auch nicht alle Tage." Dabei war eine lange Anreise zum Unter-Wasser-Abenteuer nicht nötig. Später, beim Tauchen in der Schwimmhalle, haben die Kinder wieder bunte Fische gesehen, ritten auf Seepferdchen und entdeckten Korallenriffs. Wenn auch nur in ihrer Fantasie.
Trautmann Meerwasser-Aquaristik, Furtweg 5b, Königsbrück, Donnerstag bis Freitag 15.00 bis 20.00 Uhr, Sonnabend 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet, (035795) 3 19 29
Betreuer Marko Schlenker guckt genau hin, vielleicht kann er einen Fisch entdecken. Die Ferienkinder des Sommer-Camps entdecken bei Aquaristik-Fan und Händler Frank Trautmann (im Hintergrund) Salzwasser-Fische und bestaunen eigens gezüchtete Korallen.
Foto: Matthias Schumann
Sächsische Zeitung Lokalausgabe Kamenz
Fisch Nemo ist gefunden
Von Carolin Barth
„Ferienmacher" – die SZ-Serie stellt Leute vor, die sich ins Zeug legen, damit’s nicht langweilig wird. Heute: Christlicher Verein Oberlichtenau und Frank Trautmann.
Habt ihr den Film „Findet Nemo" gesehen?" „Na klar", rufen begeisterte Kinder. Doch bei Frank Trautmann schwimmt der Clownsfisch Nemo nicht über die Kinoleinwand. Live und in Farbe zieht er an der neugierigen Schar vorm blank polierten Aquarium vorbei. Die 27 Ferienkinder zwischen sieben und 13 Jahren, die derzeit im Sommer-Camp des Christlichen Vereins in Oberlichtenau Urlaub machen, entdecken auf ihrem ersten Ausflug die bunte und aufregende Unterwasserwelt. Wer braucht da Ägypten oder Hawaii? „Wir führen Kinder bewusst zu Zielen in der Umgebung. Die meisten sind das erste Mal von zu Hause weg. Da müssen sie nicht gleich ins Ausland", so Geschäftsführer Maik Förster. Und wenn die weite Ferne und Exotik vor der Haustür lockt, ist’s umso besser. Mit dem Drahtesel radelte die Truppe zu Aquaristik-Händler Frank Trautmann. Bei ihm gibt’s Fische zu bestaunen, die nur im Meerwasser überleben. In zehn Aquarien mit rund 3000 Litern Salzwasser tummeln sich Einsiedlerkrebse, Doktorfische, Kaiserfische, Feuerfische, Seepferdchen, Korallen und ein ganz seltener Mandarinenfisch. Die Pumpen gluckern im Gleichtakt. In Wasserbehältern schwirren kleine Würmchen, die als Lebendfutter für die edlen Tierchen herhalten müssen. „Seit sieben Jahren bieten wir Meerwasserfische an, Aquaristik ist schon immer mein großes Hobby." Der Experte nimmt die Ferienkinder mit in verborgene Tiefen. Den stachligen Seeigel aber darf nur er berühren. „Warum hat der sein Maul da unten?", fragt Blondschopf Tobias: „Weil er das Futter vom Boden aufnimmt." „Mal sehen, ob wir die Fische herauslocken können", sagt Frank Trautmann und streut etwas Futter ins Wasser. Vorsichtig pirschen sich die Kinder ans Aquarium. „Da ist einer", ruft Anne-Katrin. Dem knallroten Feuerfisch knurrt eben ständig der Magen. Blitzschnell reißt der giftige Vielfraß sein Maul auf. „Was frisst der denn?", fragt Tobias. „Kleine Krebse." Der Appetit vergeht dem Knirps beim Anblick nicht, er kaut nebenbei Gummiwürmer. Sabrina steht mit großen Augen an der Scheibe. „Die bunten Fische gefallen mir am besten, so was habe ich noch nie gesehen." Mit der Lupe guckt sie genau hin und entdeckt die typisch weißen Pünktchen an den Flossen der Doktorfische. „Das sind seine Waffen, die wie Skalpelle aussehen", erklärt Frank Trautmann. Tobias findet den farbenprächtigen Kaiserfisch, bunt gemixt aus strahlend Gelb und tiefem Violett mit weißen Streifen am schönsten. „Der kann ganze Muscheln zermalmen." Jetzt bleibt dem Kerlchen glatt die Spucke weg.
Man sieht es nicht alle Tage
Auch, weil er Nemo gerade entdeckt. „Ha! Der sieht ja wie im Koni aus." Leuchtend Orange mit weißen Streifen. Dieser Anemonenfisch stammt aus dem Barrier-Riff und ist im Gegensatz zum plappernden Kinoheld eher von zurückhaltender Natur. Die kleinen Besucher fragen Frank Trautmann Löcher in den Bauch. „Und wie halten sie die Scheiben sauber?" „Wir putzen alle zwei Tage, aber in der Nacht erledigen das die Schnecken und fressen alle Algen weg." Betreuer Marko Schlenker freut sich, dass die Ferienkinder hellauf begeistert sind. „Sie sind richtig fasziniert. Aber man sieht so etwas ja auch nicht alle Tage." Dabei war eine lange Anreise zum Unter-Wasser-Abenteuer nicht nötig. Später, beim Tauchen in der Schwimmhalle, haben die Kinder wieder bunte Fische gesehen, ritten auf Seepferdchen und entdeckten Korallenriffs. Wenn auch nur in ihrer Fantasie.
Trautmann Meerwasser-Aquaristik, Furtweg 5b, Königsbrück, Donnerstag bis Freitag 15.00 bis 20.00 Uhr, Sonnabend 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet, (035795) 3 19 29
Betreuer Marko Schlenker guckt genau hin, vielleicht kann er einen Fisch entdecken. Die Ferienkinder des Sommer-Camps entdecken bei Aquaristik-Fan und Händler Frank Trautmann (im Hintergrund) Salzwasser-Fische und bestaunen eigens gezüchtete Korallen.
Foto: Matthias Schumann
