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Museum unter freiem Himmel

01.03.2008zurück
Der heutige Bibelgarten entstand auf verwüstetem Brachland. Dafür gab es eine Auszeichnung.

von Carolin Barth

Wo jetzt dreizehn biblische Elemente originalgetreu nachgebaut stehen, wo abgetretene jahrhundertalte Pflastersteine neue Wege ebnen und am Mandelbäumchen erste zarte Spitzen sprießen, herrschte noch vor Jahren wildes Chaos. Da lagen Gesteinsbrocken umher, versperrten große Bäume den Weitblick.

Mit Zeichenblock nach Israel

Das Gelände neben dem denkmalgeschützten Schloss musste erst einmal gründlich aufgeräumt werden, ehe der Bibelgarten in seiner heutigen Form entstehen konnte. Die Jury beim Wettbewerb ländliches Bauen zeichnete das Bibelgarten-Team für die wirtschaftliche Nutzung ehemaligen Brachlandes aus."Als wir die Pfarrscheune 1996 sanierten, haben wir Blut geleckt. 1997 haben wir das Gelände der Schlossgärtnerei gekauft, zwei Jahre später ersteigerten wir den ehemaligen Bärengarten außerhalb der Schlossmauer", sagt Maik Förster. Auf einer Israelreise kam den Mitgliedern des christlichen Vereins die Idee für die tolle Umnutzung: "Wir besuchten einen Bibelgarten und wussten: Das bauen wir nach", erinnert sich Maik Förster. Als erstes Element sollte eine Grabstätte originalgetreu nachgebaut werden. Über Leader Plus wurde das Vorhaben gefördert. "Es war gar nicht so einfach, die Kommission davon zu überzeugen, dass wir im barocken Garten eine Grabstätte errichten wollen", sagt Maik Förster. Doch er blieb dran. Weil die Baufirma bis dahin noch nie eine Grabstätte mauerte, aus der Jesu am Ostermorgen auferstand, wurde kurzerhand nach Israel gereist.
Mit Zollstock, Zeichenblock und Fotoapparat ging es ins Dunkle der Grabstätte. Ganz exakt sollte sie im Bibelgarten als erstes und wichtigstes Element nachempfunden werden. 2005 erfolgte der erste Spatenstich. Schon in den Vorjahren wurde das Gelände beräumt und gerodet. "Überall standen riesige Bäume, die wir fällen mussten", erzählt Maik Förster. Der Schreck , als ein meterhoher Baum ungeplant auf das benachbarte Gewächshaus prallte und einen Totalschaden hinterließ, sitzt ihm noch heute in den Gliedern. Große Stolpersteine, die das Gelände versperrten, wurden aufgesammelt und irgendwo im Bibelgarten wieder verbaut. Schließlich steckt Geschichte drin. Wie in den anderen zwölf Elementen, die stetig folgten, um die abendliche christliche Geschichte erklärbar und erlebbar zu machen: Tenne , Schafstall, Ölkelter, Altar. Der ist übrigens um zwei Ellen höher als das Original in der Bibel. Ein kleiner Fehler, aber ein charmanter.

Schlossmauer wurde saniert

Neben den biblischen Nachbauten ist Maik Förster vor allem auf die Schlossmauer stolz. Das Stück, das nicht von weichem Moos begrünt ist, wurde schon saniert. Nur ein bisschen Zement hält die aufgestapelten Natursteine zusammen.
Tausende Gäste, Christen und Nichtchristen strömten seit der Eröffnung in den Bibelgarten und lauschten der Geschichte, die Maik Förster und sein Team verständlich, mit viel Respekt vor dem Glaube aber immer mit einer Portion Humor zum Leben erweckt. Über Steine stolpern muss beim Rundgang niemand mehr, heute ist das Gelände top in Schuss. Doch es dauerte. "Erst letzte    Woche wurde der letzte Weg fertig." Und die Gestaltung ist lange noch nicht abgeschlossen: "Jetzt im Frühling setzen wir biblische Pflanzen, die wir selbst gezogen haben", erzählt Maik Förster. "Dann grünt und blüht es bei uns noch mehr."
 

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