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Osterspaziergang im Bibelgarten

25.03.2008zurück
Sächsische Zeitung Lokalausgabe Kamenz, von Frank Sühnel

Osterführung im Schnee: Susanne Förster erklärt den Besuchern im Oberlichtenauer Bibelgarten Details zur Kreuzigung Jesu vor 2000 Jahren. Plaul   
Trotz teilweise starken Schneefalls hatten sich am Sonntag mehr als ein Dutzend Osterspaziergänger im Bibelgarten eingefunden, um Näheres über die Geschichte der Kreuzigung des Jesus von Nazareth zu erfahren. "Wir haben hier einige Stationen im Garten, die sich mit der Passion und der Auferstehung befassen und die wir aufsuchen werden", stimmte Führerin Susanne Förster die Neugierigen ein.

Dazu ging es zunächst in den Keller. Dort klärte sie auf, wo der Ursprung des wichtigsten Festes der Christenheit liegt. Und zwar beim jüdischen Passahfest, mit dem der Befreiung des Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft gedacht wird - auch heute noch. Zentraler Punkt dabei ist das Sedermahl am, wie er jetzt genannt wird, Gründonnerstag. "Das war das letzte Essen, das Christus, schon um seinen Verrat wissend, mit seinen Jüngern gemeinsam einnahm", erklärte die Bibelkennerin.

Historisches zur Ölpresse

Die nächste Station von Jesus war der Garten Gethsemane, im Bibelgarten dargestellt als eine Ölpresse. "Gethsemane ist hebräisch und heißt Ölkelter - der Garten war ein Olivenhain, in dem Jesus gefangen wurde", klärte Susanne Förster auf. Und berichtete historisch-technisches zu der Gewinnung des Olivenöles und von seiner Bedeutung. So war das Öl, was aus der ersten Pressung kam, das Beste und allein den Herrschern vorbehalten. Es wurde zur Salbung genutzt, das der zweiten Pressung diente zum Verzehr, das der dritten als Lampenöl und aus der letzten Pressung gewannen die Menschen Seife. Die Zuhörer quittierten dieses Wissen mit erstauntem Kopfnicken.

Aus Brandenburg angereist

Danach ging es zu den Kreuzen, an denen die Opfer eines grausamen Todes starben. Die kundige Führerin erzählte dort über einen Irrtum in der Darstellung der Kreuzigung. Es sei nicht richtig, dass Jesus auf dem Weg zum Kreuzigungshügel sein Kreuz als Ganzes schleppen musste, sondern "die Kreuzigungsopfer mussten nur den Querbalken, der an einen Pfahl oder Baum gebunden wurde, tragen." Ein weiterer Fehler sei, erläuterte sie an der nächsten Station, dass das Grab von Jesus als Höhle dargestellt wird. Denn es war, wie im Bibelgarten nachgebildet, die achtkämmrige Grablege eines reichen Juden, Joseph von Aramiträa, die dieser dem Religionsstifter überließ und aus der Christus auferstand.

Trotz dass die meisten der Besucher schon vor Kälte bibberten und die Führung eigentlich zu Ende war, kam die Mehrzahl noch mit zur Basilika, der Kirche der Urchristen und verfolgte noch die Erläuterungen zu den anderen Exponaten im Bibelgarten. Und Susanne Förster bekam, neben vier Euro pro Person, eine Menge Beifall. "Es war sehr interessant, eine gute Auffrischung der Ostergeschichte und vor allem die geschichtlichen Hintergründe zu erfahren, hat uns gut gefallen", meinten Angelika und Klaus Schröter, die extra zu dieser Veranstaltung aus der Nähe von Finsterwalde im Brandenburgischen angereist waren.
 

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