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Üppiges Essen und Reise ins Urchristentum

07.04.2007zurück
Sächsische Zeitung, Regionalausgabe 07. April 2007

Von Frank Sühnel
Mit der Eröffnung der Basilika und der Feier des Sedermahls begann das Osterfest des Christlichen Vereins.
Die Feier des heiligen Abendmahles in der christlichen Kirche geht auf das Sedermahl, den Beginn der jüdischen Passahfeier, zurück.
Hintergrund des Festes ist das Gedenken an die Rückkehr des israelischen Volkes aus der ägyptischen Gefangenschaft. Laut Neuem Testament hielt Jesus dieses Mahl mit seinen Jüngern, in dem Wissen, dass er verraten wird. Daran erinnert das Abendmahl, wie es heute vonstatten geht.

Verkürztes Mahl für die Gäste

„Doch das Sedermahl, übersetzt heißt Seder Ordnung oder besser Liturgie, war und ist viel mehr, ist ein rund fünfstündiges üppiges Essen mit Andachten, Gebeten und Gesängen, wie es im jüdischen Leben lebendig ist", erklärt Maik Förster vom Christlichen Verein Oberlichtenau (CV). Und da es ein Anliegen des Vereins ist, der bekanntlich den Bibelgarten schuf und unterhält, die jüdischen Wurzeln des Christentums zu zeigen, so stellten sie dieses Mahl mit Gästen nach. Allerdings auf knapp drei Stunden verkürzt, denn die vielen Lesungen und Gesänge hätten nicht nur die Gäste überfordert. Jede der in strenger Reihenfolge aufgetragenen Speisen, immer unterbrochen von Erzählungen, hat seine Bedeutung.

Am Beginn steht der erste Becher Wein, den Maik Förster extra aus einem israelischen Kibbuz organisiert hatte, dann folgt grünes Kraut, dass in Salzwasser getunkt wird. Das Wasser erinnert dabei an die Tränen, die das Volk vergossen hat in der Gefangenschaft. Weiter geht es mit dem Brechen des ungesäuerten Brotes, das dafür steht, dass der Auszug aus Ägypten sehr schnell gehen musste und keine Zeit mehr war, Sauerteig anzusetzen. Es folgen weitere Becher Wein. Das Brot wird einmal mit süßen und einmal mit scharfen Zutaten gegessen, Gemüse, welches unter der Erde wächst, hart gekochte Eier werden serviert und schließlich der Lammbraten. Der Braten geht auf die zehnte Heimsuchung der Ägypter zurück, die schließlich die Entlassung des israelischen Volkes aus der Knechtschaft zur Folge hatte.

Auf diese Art lernten die Gäste an diesem Abend viel und nicht nur theoretisch über die Ursprünge des Christentums. „Wir wissen nun mehr als vorher und das auf diese Weise, sehr schön", waren Ilona Hollmann und Tochter Janine aus Thiendorf beeindruckt.

Es gab nur Basiliken

Pünktlich zu Ostern ist auch die byzantinische Basilika im Bibelgarten fertig geworden. „Im frühen Christentum kannte man keine Kirche im heutigen Sinne, es gab nur solche Basiliken, wie sie noch in Griechenland zu finden sind" erklärt Förster. Mit dem Einfügen der Ikone des Pantokrator, dem „Allherrscher", in die Kuppel ist der Bau beendet. Gemalt hat ihn, wie auch die anderen Ikonen, Manfred Richter aus Oßling, nach der Vorlage aus der Kathedrale Monreale, Sizilien. Diese Urkirche hat den Namen St. Johannis bekommen und wurde am Freitag mit einem Bittgebet für Johannes Schreiter eingeweiht. „Das ist der Maurer, der uns unentgeltlich diese Basilika errichtet hat und nun schwer an Leukämie erkrankt ist. Wir wollen ihm Gesundheit erbitten", so Förster.
 

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