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Sächsische Zeitung

25.01.2007zurück
Ein Ort der Begegnung im Gestern und Heute
Von Frank Oehl
Verein. Der Bibelgarten ist weiter gewachsen - und sein Leiter mischt überall mit. Zum Beispiel auf der Reisemesse in Dresden.
Neben dem Barockschloss hat sich der Oberlichtenauer Maik Förster einen Traum verwirklicht. Im Team versteht sich. Hier ist in den vergangenen zehn Jahren ein einzigartiger Bibelgarten entstanden - eine Art Freilichtmuseum. Auf 2500 Quadratmetern ist die Atmosphäre Israels nachempfunden - dem Lieblingsland Försters. 19-mal war er bereits dort. Das prägte ihn. "In Dresden könnte ich keine Stadtführung machen, in Jerusalem schon", sagt er schmunzelnd. Und durch den Bibelgarten führt er ebenso gern. Hier gibt es Religionsunterricht zum Anfassen, wie es heißt. Einen Ort der Begegnung.

Kein Interesse an der Demo

Maik Förster ist aber auch ein engagierter Zeitgenosse in vielfacher Hinsicht. Er möchte, dass aus der dramatischen Vergangenheit des deutsch-jüdischen Verhältnisses die richtigen Schlüsse im Hier und Heute gezogen werden. Deshalb ist er für die unverkrampfte Begegnung beider Völker. Die lebt er selbst vor, indem er sich für das Existenzrecht Israels auch gegenüber jenen einsetzt, die es lieber unter Vorbehalte stellen wollen. Deshalb hatte das an den Bibelgarten angebundene Reisebüro Evangtours jetzt auch zu einer Demofahrt nach Berlin eingeladen (SZ berichtete). Am 28. Januar wird dort gegen den iranischen Präsidenten demonstriert, der Israel mit Atomwaffer auslöschen will, wie er schon erklärt hat. "Demonstriert gegen den gefährlichsten Politiker der Welt", hieß es in dem auch vom Christlichen Verein Oberlichtenau unterstützten Aufruf. Kaum einer wollte den gecharterten Bus nutzen, die Fahrt nach Berlin wurde abgesagt. "Die Demo findet dennoch statt", bekräftigt Förster. Ohne ihn.

Wein aus dem Kibbuz Hulda

Dafür kann sich der Oberlichtenauer nun wenigstens mit ganzer Kraft in den Dresdner Reisemarkt am Wochenende einbringen. Zum ersten Mal ist dort Israel das Partnerland einer ganzen Messe. "Wir stehen dort ganz offiziell am Stand des Verkehrsbüros des Staates Israel", sagt Förster. Schon lange gibt es eine enge Partnerschaft mit den Tourismusexperten von dort. Auch den Bibelgarten hatte man gemeinsam eingeweiht. Und nun also werben die Oberlichtenauer mit für das Reiseland Israel. "Wir schenken Wein der Barkan-Kelterei aus dem Kibbuz Hulda aus", sagt Förster und freut sich auf viele interessante Begegnungen.

Ein Gespräch mit Nitzsche

An einer der etwas anderen Art hat er ebenfalls mitgewirkt. Zuletzt hat Förster, der an Probleme unorthodox und pragmatisch herangeht, wieder einmal gespürt, wie schmal das Seil ist, auf dem man balancieren muss, wenn man auch auf ganz persönliche Weise das Thema Holocaust berührt. Immerhin zählte der 42-Jährige bis zuletzt einen für seine flotten Sprüche bekannten Bundestagsabgeordneten zu den aktivsten Unterstützern des Bibelgartens. Auf dessen auch pro-israelisches Engagement hatte er jüngst Schlagzeilen machenden Debatte den Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland aufmerksam machen wollen. Der hatte harsch zurückgemailt, dass es überhaupt keine Rechtfertigung für die "Schuld-Kult"-Ausfälle Nitzsches gebe, "selbst wenn dieser die Hälfte seines Gehaltes für Pro Israelische oder jüdische Projekte ausgeben würde". Inzwischen sind die Fronten weniger verhärtet, wie man hört. Förster hat nämlich angeboten, eine Gesprächsrunde mit Henry Nitzsche und Stephan J. Kramer im Bibelgarten zu vermitteln. Beide sagten zu - jetzt bräuchte es nur noch einen Termin. Man darf es dem rührigen Bibelgartenbauer durchaus zutrauen, dass er auch diesen zustande bringt.

Im Bibelgarten des Christlichen Vereins Oberlichtenau ist auch eine kleine Basilika entstanden. In den nächsten Wochen geht die Innengestaltung weiter. Maik Förster freut sich über die Mitwirkung des Oßlinger Ikonenmalers Manfred Richter. Er zeichnete die vier Evangelisten an die Wände. Demnächst werden sie farblich gestaltet.Foto: M. Schumann
 

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