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Tag des offenen Denkmals 2018

07.09.2018zurück
09. September 2018 Geöffnet von 10:00 bis 17:00 Uhr

Sächsische Zeitung - Kamenz
21.08.2018

Eine Haltestelle für das Bibelland
Von Reiner Hanke

Der Oberlichtenauer Bibelgärtner Maik Förster peilt die nächste Investition am Bibelland an. Dabei geht es um eine barrierefreie Bushaltestelle und eine Fahrradgarage für die Besucher der Anlage.
Der Oberlichtenauer Bibelgärtner Maik Förster peilt die nächste Investition am Bibelland an. Dabei geht es um eine barrierefreie Bushaltestelle und eine Fahrradgarage für die Besucher der Anlage.
© Matthias Schumann
Oberlichtenau. Vor der Bibellandscheune in Oberlichtenau, auf der Nordseite liegt ein Haufen Pflastersteine, Unkraut wuchert. Hier wird bald die letzte große Bibelland-Baustelle eröffnet, um den Gesamtkomplex abzurunden. Damit werde der gesamte Eingangsbereich auf der Scheunennordseite aufgewertet, erklärt Bibelgärtner Maik Förster.

Mit 30 000 Euro plant er. Kernstück ist eine Haltestelle für Reisebusse, die mit Besuchern für das Bibelland anrollen. Die soll barrierefrei angelegt werden, damit auch gehbehinderte Menschen, damit Rollstuhlfahrer oder ältere Herrschaften mit Rollator bequem aussteigen können. Außerdem muss ein ebenso barrierefreier Anschluss zum Eingang der Museumsscheune geschaffen werden. Beim Bau des gepflasterten Labyrinthes vor dem Nord-Eingang hatte die Bibelgartenmannschaft bereits darauf geachtet und eine Rampe gebaut. Der Berg von Pflastersteinen vor der Scheune soll bei dem Projekt mit verarbeitet werden. Die sind durchaus geschichtsträchtig. Der Granit stammt von der S 104 bei Friedersdorf. Viele Jahre rollte der Autoverkehr darüber und hat die Oberfläche glatt geschliffen. Die Steine sicherte sich der Bibelgärtner. Ein Teil wurde schon im Pflasterlabyrinth neben dem künftigen Busplatz vor dem Eingang zur Scheune verbaut. Das Projekt wird mit 20 000 Euro gefördert. 10 000 Euro fließen aus Eigenmitteln des Bibellandes. Ausschlaggebend für die Förderung war vor allem, dass eine barrierefreie Anlage entsteht. So wie auch der Bibelgarten von zwei Seiten barrierefrei zugänglich ist.

Mancher spart den Eintritt
So unterstützte auch der Tourismusverband Oberlausitz-Niederschlesien das Projekt, weil es damit in die touristische Strategie des Verbandes passe. Was auch bedeutet, dass touristische Ziele gut verkehrstechnisch erschlossen und erreichbar sein sollten, um möglichst viele Menschen anzusprechen. Das ist auch ein Ziel der Bibelgartenmannschaft. Derzeit liegt die Besucherzahl jährlich bei etwa 2 000 bis 2 500 Gästen. Allerdings gebe es durchaus eine Dunkelziffer an Besuchern, wenn die Kasse nicht besetzt ist. Denn mancher spart sich wohl seinen Obolus in die Kasse des Vertrauens. Die Alternative wäre nur abzuschließen: „Wir möchten aber nicht, dass Besucher vor verschlossenen Türen stehen“, sagt Ehefrau und Mitarbeiterin Susanne Förster. Mehr Besucher seien mit dem derzeitigen Mitarbeiterstamm von vier Leuten gar nicht zu bewältigen. Vieles laufe ehrenamtlich.

Das Projekt Bushaltestelle und Fahrradgarage werde vorerst das letzte große Bauvorhaben. Allein in die Bibellandscheune sind seit 2010 über 324 000 Euro geflossen, davon 173 000 Euro an Fördermitteln. Mit der Sanierung verschwand eine der größten Ruinen im Ort, sagt Maik Förster. Entstanden ist ein eindrucksvoller Museumsraum unter anderem mit Exponaten zur Bibelgeschichte. Eingebunden auch eine umweltfreundliche Energiegewinnung mit Solarthermie und Photovoltaik, die Ikonenausstellung und ein Tischtennisraum.

Eine Fahrradgarage plant der Bibelgärtner perspektivisch noch, damit Radtouristen ihre Drahtesel geordnet parken können. Ansonsten werde es künftig vor allem um die Erhaltung der gesamten Anlage des Bibellandes gehen. Das ist inzwischen deutlich mehr als der Garten der ersten Jahre geworden. Aber gerade dort sind die Exponate besonders dem Wetter ausgesetzt. Der Rundweg führt an Nachbildungen aus dem biblischen Lebensalltag vorbei. Dazu gehören unter anderem eine Felsengrabnachbildung und ein Steinbruchhebekran. Dessen Holzkonstruktion bedürfe derzeit besonders dringend einer Überholung, müsste wahrscheinlich sogar neu gebaut werden. Die Kosten schätzen Maik und Susanne Förster auf etwa 7 500 Euro. Mit einem Eintrittspreis von 3 Euro sei das nur schwer zu erwirtschaften. Deshalb hofft die Mannschaft auf Unterstützer.

Was sich seit der Eröffnung 2005 auf dem Gelände neben dem Oberlichtenauer Barockschloss getan hat, das können die Besucher auch am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 9. September, erleben. Der jährt sich 2018 übrigens zum 25. Mal, weiß Maik Förster: „Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verfolgte damit das Anliegen, Bürgern historische Gebäude zugänglich zu machen.“ Im Pulsnitztal sei der Denkmalstag 2001 angekommen. Der Verein CV Oberlichtenau hatte 1997 die ehemalige Schlossgärtnerei gekauft. Dazu kam der heutige Historische Fasskeller. Beides wurde damals vorgestellt und schon für die Bibelgartenidee geworben.

In diesem Jahr ist am Denkmalstag die ehemalige Schlossgärtnerei der barocken Schlossanlage ebenfalls zu besichtigen. Und wie schon 2001 auch der Historische Fasskeller der ehemaligen Oberlichtenauer Schlossbrauerei. Darüber hinaus natürlich die Bibellandscheune. Deren Ursprung war ein Kuhstall. Die Ausstellung „Expo testamente“ informiert dort über die Entwicklung von der Keilschrift bis zum modernen Datenträger am Beispiel der Heiligen Schrift. Alles ist von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Bauplatz für die künftige Bibellandhaltestelle inklusive.

Die Kirchgemeinde Oberlichtenau lädt am 9. September ein zum Erntedankgottesdienst um 10 Uhr, anschließend besteht die Möglichkeit, die Kirche und das wunderschön sanierte Pfarrensemble zu bestaunen. Von 13 bis 17 Uhr öffnet in Oberlichtenau das Bienenmuseum.
 

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