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vom Zelten und Zelte abbrechen

01.06.2008zurück
Sommer, Sonne, Zelten – kann es etwas Schöneres geben?
Bald ist es soweit - Wir alle sehnen ihn herbei – den längsten Sonntag des Jahres, genannt „ URLAUB“.
Wie wird es werden, hoffentlich scheint die Sonne, Hauptsache mal nicht selbst kochen müssen – jeder hat so seine eigene Vorstellung davon, was den Urlaub erholsam macht!

Wer Urlaub mit dem Zelt plant, gehört gewiss nicht zu den bequemen, Luxus liebenden Ferientypen!
Zelten - das hat was: Man muss zusammenrücken, es ist eng, eine gewisse Unordnung wird toleriert (ganz anders als im Alltag). Man begegnet sich auf einem Zeltplatz unkompliziert. Die Camper mögen sich, viele kennen sich durch wiederholte Urlaubsbegegnung. Die Kinder freuen sich aufeinander. Unterschiede zwischen den Menschen verschwimmen und werden höchstens noch an der Größe und dem Komfort des Zeltes ablesbar. Und schließlich: Wenn ein Wolkenbruch hernieder prasselt, dann sind plötzlich alle Camper gleich...

Bei aller Freude am Camping: Nach dem Urlaub genießt man wieder gern die Vorzüge und Erleichterungen der Moderne!

Was für uns Urlaub ist, das war vor 2000 bis 4000 Jahren, in biblischer Zeit, noch „an der Tagesordnung“: Das Zelt war eine verbreitete, sehr übliche Wohnstätte. „Urlaub“ kannte man nicht.

Im Wüstenklima vieler biblischer Länder hat sich dabei das Ziegehaarzelt bewährt: Äußerlich eher unansehnlich, fast schwarz, ohne Fenster oder Vordach und ohne Komfort!
Ziegenhaar ist ein sehr feines, dünnes Haar und es dauert viele Wochen und Monate, ehe man daraus ein Zelt gewebt hat. Der Apostel Paulus, seines Zeichens Zeltmacher, hätte wohl ein Lied davon singen können!
Aber gerade dieses Material Ziegenhaar bot sich für die Herstellung eines Zeltes an, da es sehr praktische Eigenschaften hat: Es wird so zu einer Stoffbahn verwebt, dass viele winzige Löcher im Stoff bleiben. Durch diese kann der Wind ins Zelt wehen. Die Luft kann zirkulieren und dadurch gibt es auch in der heißen Wüste keinen Hitzestau im Zelt.(Ganz anders als im modernen Nylonzelt!) Man hat ein Schattendach und kann es darunter gut aushalten. Wenn die Hausfrau kocht, dann kann der Rauch des offenen Feuers problemlos durch die offenen Poren nach außen entweichen.
Bei Regen quillt Ziegenhaar, damit schließen sich die kleinen Löcher und das Zelt wird wasserdicht. Und noch etwas: Ein aus Ziegenhaar gewebter Stoff kratzt ganz furchtbar. Als Pullover wäre er schier unausstehlich! Aber beim Zelt hält gerade dieses Kratzen gefährliches Ungeziefer fern.

Woher ich das alles weiß?
Ich gehöre zum Bibelgarten in Oberlichtenau, einem Freilichtmuseum etwa 35 km nördlich von Dresden. Dort stellen wir originalgetreue Nachbildungen aus von Dingen aus dem Lebensalltag zu biblischer Zeit.
Das sind ein Schafstall, Steinbruchtechnik, eine Ölkelter, Römische Kreuze, ein Felsengrab und anderes.
Zur Ausstellung gehört auch ein echtes Beduinenzelt aus Ziegenhaar..
Da wird anschaulich, wie es wohl gewesen sein könnte, wenn Vater Abraham mit seiner Familie im Zelt gehaust hat.
Du bekommst eine Vorstellung von den Mühen des täglichen Lebens:
Wenn jeder Tropfen Wasser aus dem Brunnen geschöpft werden musste;
Wenn man seine Zelte abbauen und eine neue Bleibe suchen musste, sobald die kargen Wiesen vom Vieh abgegrast waren;
Und wenn sich jedes Familienmitglied bei der Bewältigung des Alltags nützlich machen musste..

Für uns im Bibelgarten birgt das Zelt darüber hinaus wunderbare Aussagen:

Das Zelt symbolisiert Vergänglichkeit.
In der Wüste musste (und muss bis heute) ein Zelt immer wieder abgebrochen werden, wenn die Beduinenfamilie weiterzog. Im übertragenen Sinne wird es keinem von uns erspart bleiben, im Leben mehr oder weniger oft „seine Zelte abbrechen“ zu müssen. Ein Umzug in eine neue Stadt kann so ein „Zelte-Abbruch“ sein. Du musst viel zurücklassen: vertraute Gegend, geliebte Menschen. Und Du weißt nicht, ob Du in der neuen Stadt wieder heimisch werden wirst.
Zum „Zelte abbrechen“ sehen wir uns mitunter genötigt durch das Eintreten neuer Lebensumstände, die unsere Anpassung erfordern: Sei es ein Todesfall, die Scheidung der Eltern, der Verlust der Arbeitsstelle, oder, oder, oder...
Wir erleben, dass alles der Endlichkeit unterliegt, was uns lieb ist. Nichts bleibt ewig, wie es ist. Alles auf Erden verändert sich. Oftmals ist „Zelte abbrechen“ eine unschöne, schwere Erfahrung, die so alt sein dürfte wie die Menschheit selber.

Das Zelt ist Wohnung
Es ist Wohnstätte und damit ein Zuhause für seine Bewohner.
Ich wünsche Dir sehr, lieber junger Leser, dass Du ein intaktes Zuhause hast – einen Ort, wo du genau weißt: „Da gehöre ich hin, da ist mein Platz, da bin ich jederzeit willkommen und geliebt, so wie ich bin“. Ein Zuhause haben bedeutet, einen Ort zu haben, wo man Kraft schöpfen und Lebensmut tanken kann. Beides brauchen wir alle täglich.

Jesus hat versprochen, dass er mitten unter uns wohnen will. Er bietet uns eine ewige, unveränderliche Heimat an, ein unerschütterliches Zuhause, einen Ort, wo wir in SEINER Gegenwart Ruhe und Frieden haben sollen.

Lieber Leser,
Schön für Dich, wenn Du gerade voller Freude Deinen Camping-Urlaub planst und Dein Zelt herzusuchst, den Schlafsack und was sonst alles dazu gehört.
Aber vielleicht fühlst Du Dich auch gerade total am Ende Deiner Kraft, einsam und einfach nur wirklich urlaubsreif.
Vielleicht bist Du auf der Suche nach einem Zuhause.....

Ich wünsche Dir, dass Du in der nahen Urlaubszeit Ruhe findest für Dich und Deine Seele – Zeit, mit Gott neu oder erneut in Kontakt zu treten, nach IHM zu suchen und Dich von IHM finden zu lassen. Komm in diesem Sinne nach Hause!

Herzliche Einladung zu einem Besuch im Bibelgarten (www.bibelgarten.de)!

"Frohe Botschaft", Juniausgabe 2007

 

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