Wettbewerbsbeitrag " Menschen und Erfolge" bundesweite Aktion 2013
21.12.2012zurück
Welche Bedingungen haben dazu geführt, dass Sie aktiv wurden? Was hat den Anstoß gegeben? Was wollten Sie erreichen? Ist Ihnen das gelungen? Wie sind Sie vorgegangen, wer hat Sie unterstützt? Und wie geht es jetzt weiter?
Unmittelbar nach der friedlichen Revolution 1989 / 1990 gab es keine Räumlichkeiten für die aktive christliche Jugendarbeit in unserem Ort. Daraufhin gründeten junge Leute einen Christlichen Verein und bemühten sich um Fördermittel zur Errichtung eines Jugendzentrums.
Unser Verein gehörte zu den ersten, die beim Kultusministerium in dieser Frage vorstellig geworden sind. Da es noch keine Bewilligungsbehörde gab, wollte das Kultusministerium unsere Leistungsfähigkeit zunächst testen. Es bewilligte uns 100.000 Mark mit einer Fristsetzung von 4 Wochen, um ein Holzhaus zu errichten. Unser Verein hat dies geschafft. Daraufhin stellte uns das Kultusministerium 500.000 Mark zur Errichtung eines großen Jugendzentrums in Aussicht. Die politische Gemeinde Oberlichtenau stellte an die Baugenehmigung für einen Neubau die Bedingung, dass der neu gegründete Christliche Verein zuerst die einsturzgefährdete Pfarrscheune in Ordnung bringen soll.
Kurzerhand kaufte der Christliche Verein für 1,00 Mark die Scheune und sanierte diese denkmalsgerecht mit Geldern des Sozialministeriums. Dadurch rettete unser Verein das älteste Ensemble im Dorf von 1660 vor dem Verfall. Seit dieser Zeit gehört unser Verein zu den aktiven Denkmalschützern in unserem Dorf und etablierte den Tag des offenen Denkmals. Das Landwirtschaftsministerium honorierte die Sanierung der Scheune mit einem Sächsischen Landespreis 1996.
Diese Aktivitäten führten dazu, dass das Dorf Oberlichtenau und der Landkreis Kamenz die Baugenehmigung für das unseres Wissens erste neu erbaute christliche Jugendzentrum in den neuen Bundesländern erteilten.
Unser Verein hat stets das Ziel verfolgt, von öffentlichen Fördermitteln für laufende Kosten der Gebäudeerhaltung und Vereinsarbeit los zu kommen. Deshalb baute der Verein neben das neue Jugendzentrum eine Feriensiedlung aus Blockhäusern. Diese Feriensiedlung ist bis heute der größte Beherbergungsbetrieb in unserem Dorf und erwirtschaftet alle laufenden Kosten für die Kinder- und Jugendarbeit.
Um der Abwanderung von Jugendlichen etwas entgegen zu setzen kaufte der Christliche Verein 1997 ein marodes Wohnhaus aus Treuhandvermögen.
Dieses Wohnhaus gehörte zur ehemaligen, völlig verwahrlosten Schlossgärtnerei des Dorfes. Es gelang tatsächlich, eine junge Familie dadurch im Ort zu halten. Mit den Mieteinnahmen sanierte der Verein das Gebäude. Die Familie kaufte später im Dorf ein altes Bauerngehöft, hat heute 4 Kinder und der Familienvater ist seit 8 Jahren der Vereinsvorsitzende.
Am Wohnhaus befinden sich über 2000 m² ehemaliges Gärtnereigelände. Auf diesem Gelände befindet sich heute ein saniertes Gewächshaus. In diesem gibt es eine keramische Werkstatt, in der biblische Gebrauchskeramik wie Öllampen und Weinbecher hergestellt werden. Diese Werkstatt hat sich etabliert für mehrere Keramikzirkel und Kindergeburtstage. Die ehemaligen Frühbeete dienen heute als Pflanzstelle für biblische Gewächse (ein Lutherbeet und ein Klosterbeet). Zudem errichtet der Verein auf dem Gelände ein Volleyballfeld, einen überdachten Selbstversorgergrillplatz für 50 Personen und zwei Ausstellungselemente für den biblischen Garten.
Das spektakulärste Objekt ist der Nachbau einer byzantinischen Minibasilika. Mit dieser Kleinkirche, die zwischenzeitlich in allen offiziellen Landkarten eingetragen wurde, gelang es dem christlichen Verein, 2007 den 7. Platz beim Deutschen Tourismuspreis zu belegen.
Zudem sanierte der Verein eine ca. 150 m lange, zum Teil über 4 Meter hohe ehemalige Schlossumfassungsmauer. Auf der Krone dieser Mauer befindet sich ein Zeitstrahl zur jüdischen Geschichte im Kontext zur Geschichte der Oberlausitz.
Und nicht zuletzt gelang es dem Christlichen Verein, im Keller des Schlossgärtnerhauses in 2012 das erste mitteldeutsche Ikonenmuseum, welches nur aus Originalen besteht, zu eröffnen. Im Schlossgärtnerhaus gibt es heute Gästebetten und einen Multimediaraum. In diesem Raum finden seit 2003 regelmäßig Seminare statt "Kinder erklären Senioren das Internet".
Aus dem Christlichen Verein wurde 1999 ein zweiter christlicher Verein heraus gegründet, um das Nachbargrundstück der Schlossgärtnerei als eigene Rechtsperson ersteigern zu können. Dies gelang im Rathaus Schöneberg (Berlin).
Dieser christliche Verein sanierte ein ehemaliges Brauereigebäude. In diesem Gebäude befindet sich heute die Verwaltung für beide christlichen Vereine. Zudem gründeten beide Vereine einen Reiseveranstalter in der Rechtsform GmbH. Dort entstanden drei versicherungspflichtige Arbeitsplätze.
Unter dem Reisebüro entdeckte der Verein ein verschüttetes, 300 Jahre altes Tonnen-Gewölbe. Dieses steht heute auf der sächsischen Denkmalliste und hat Platz für 100 Personen. In diesem Keller finden für Reisegruppen Veranstaltungen statt unter dem Thema "vom jüdischen Sedermahl zum Christlichen Abendmahl". Dazu gibt es israelischen Wein.
Im Gelände des ehemaligen Brauereigebäudes etablierte der Verein einen biblischen Themenpark mit Elementen aus dem biblischen Lebensalltag im Maßstab 1:1. Dazu gehören: Ölkelter, Weinkelter, Steinbruchhebekran, israelitischer Altar, jüdisches Felsengrab, römische Hinrichtungskreuze. Außerdem errichtete der Verein ein großes Gemeindebackhaus und eine Behindertentoilette.
Um einen 100 Jahre alten Bergkeller vor dem Abriss zu sichern, kaufte der Verein diesen Naturkeller und ließ ihn unter Schutz stellen.
Die jüngste Aktion dieses Vereins war der Kauf der einsturzgefährdeten ehemaligen LPG-Stallanlage mit Scheune. In 2012 gelang es, die Bausubstanz zu sichern, die Fassade zu gestalten, Türen und Fenster zu erneuern und in der Scheune, als Schlechtwettervariante für den Bibelgarten, einen 375 m² großen Ausstellungsbereich zu errichten. Dazu gehören: ein originales Beduinenzelt aus der Sahara, Dreschschlitten und Steinmühle aus Kreta, historische Landwirtschaftsgeräte aus Israel, eine komplette Ausstellung der israelischen Botschaft mit Luftaufnahmen vom heiligen Land. Die ganz große Besonderheit in diesem Gebäude stellt der nachempfundene Ölbergblick auf die Altstadt Jerusalems auf einem 12x1,75m großen Panoramabild dar.
Im Vordergrund dieses Bildes entsteht im Maßstab 1:120 ein dreidimensionaler Nachbau des herodianischen Jerusalems vor 2000 Jahren.
Im Reisebüro befindet sich zudem eine Touristische Informationsstelle, welche von hier aus im wesentlichen den örtlichen Tourismus organisiert.
Die Vereinsaktivitäten und die Vermarktungsstrategien locken seit 2005 alljährlich rund 5000 Besucher in Form von Reisegruppen in den schönsten Stadtteil von Pulsnitz.
Was hat sich baulich verbessert: Es wurde das historische Pfarrensemble gerettet; ein neues Jugendzentrum errichtet; die komplette Schlossgärtnerei durch eine neue Nutzung zum Besuchermagneten entwickelt und der größte Schandfleck des Dorfes, die ehemalige LPG-Scheuen in Ordnung gebracht.
Worauf sind Sie besonders stolz: Dass alle Baumaßnahmen heute eigenwirtschaftlich funktionieren und keinerlei kommunalen Finanzen in die Objekte geflossen sind (Ausnahme ist ein Zuschuss für eine Röhrenrutsche)
Das Neue an dem Projekt: Durch den jüdisch - christlichen Themenschwerpunkt werden soviel Gäste erreicht, die mit Ihren in Oberlichtenau gelassenen Geldern die Tragfähigkeit der Sanierung der Ortsmitte auch langfristig ermöglichen.
Welche Bedingungen haben dazu geführt, dass Sie aktiv wurden? Was hat den Anstoß gegeben? Was wollten Sie erreichen? Ist Ihnen das gelungen? Wie sind Sie vorgegangen, wer hat Sie unterstützt? Und wie geht es jetzt weiter?
Unmittelbar nach der friedlichen Revolution 1989 / 1990 gab es keine Räumlichkeiten für die aktive christliche Jugendarbeit in unserem Ort. Daraufhin gründeten junge Leute einen Christlichen Verein und bemühten sich um Fördermittel zur Errichtung eines Jugendzentrums.
Unser Verein gehörte zu den ersten, die beim Kultusministerium in dieser Frage vorstellig geworden sind. Da es noch keine Bewilligungsbehörde gab, wollte das Kultusministerium unsere Leistungsfähigkeit zunächst testen. Es bewilligte uns 100.000 Mark mit einer Fristsetzung von 4 Wochen, um ein Holzhaus zu errichten. Unser Verein hat dies geschafft. Daraufhin stellte uns das Kultusministerium 500.000 Mark zur Errichtung eines großen Jugendzentrums in Aussicht. Die politische Gemeinde Oberlichtenau stellte an die Baugenehmigung für einen Neubau die Bedingung, dass der neu gegründete Christliche Verein zuerst die einsturzgefährdete Pfarrscheune in Ordnung bringen soll.
Kurzerhand kaufte der Christliche Verein für 1,00 Mark die Scheune und sanierte diese denkmalsgerecht mit Geldern des Sozialministeriums. Dadurch rettete unser Verein das älteste Ensemble im Dorf von 1660 vor dem Verfall. Seit dieser Zeit gehört unser Verein zu den aktiven Denkmalschützern in unserem Dorf und etablierte den Tag des offenen Denkmals. Das Landwirtschaftsministerium honorierte die Sanierung der Scheune mit einem Sächsischen Landespreis 1996.
Diese Aktivitäten führten dazu, dass das Dorf Oberlichtenau und der Landkreis Kamenz die Baugenehmigung für das unseres Wissens erste neu erbaute christliche Jugendzentrum in den neuen Bundesländern erteilten.
Unser Verein hat stets das Ziel verfolgt, von öffentlichen Fördermitteln für laufende Kosten der Gebäudeerhaltung und Vereinsarbeit los zu kommen. Deshalb baute der Verein neben das neue Jugendzentrum eine Feriensiedlung aus Blockhäusern. Diese Feriensiedlung ist bis heute der größte Beherbergungsbetrieb in unserem Dorf und erwirtschaftet alle laufenden Kosten für die Kinder- und Jugendarbeit.
Um der Abwanderung von Jugendlichen etwas entgegen zu setzen kaufte der Christliche Verein 1997 ein marodes Wohnhaus aus Treuhandvermögen.
Dieses Wohnhaus gehörte zur ehemaligen, völlig verwahrlosten Schlossgärtnerei des Dorfes. Es gelang tatsächlich, eine junge Familie dadurch im Ort zu halten. Mit den Mieteinnahmen sanierte der Verein das Gebäude. Die Familie kaufte später im Dorf ein altes Bauerngehöft, hat heute 4 Kinder und der Familienvater ist seit 8 Jahren der Vereinsvorsitzende.
Am Wohnhaus befinden sich über 2000 m² ehemaliges Gärtnereigelände. Auf diesem Gelände befindet sich heute ein saniertes Gewächshaus. In diesem gibt es eine keramische Werkstatt, in der biblische Gebrauchskeramik wie Öllampen und Weinbecher hergestellt werden. Diese Werkstatt hat sich etabliert für mehrere Keramikzirkel und Kindergeburtstage. Die ehemaligen Frühbeete dienen heute als Pflanzstelle für biblische Gewächse (ein Lutherbeet und ein Klosterbeet). Zudem errichtet der Verein auf dem Gelände ein Volleyballfeld, einen überdachten Selbstversorgergrillplatz für 50 Personen und zwei Ausstellungselemente für den biblischen Garten.
Das spektakulärste Objekt ist der Nachbau einer byzantinischen Minibasilika. Mit dieser Kleinkirche, die zwischenzeitlich in allen offiziellen Landkarten eingetragen wurde, gelang es dem christlichen Verein, 2007 den 7. Platz beim Deutschen Tourismuspreis zu belegen.
Zudem sanierte der Verein eine ca. 150 m lange, zum Teil über 4 Meter hohe ehemalige Schlossumfassungsmauer. Auf der Krone dieser Mauer befindet sich ein Zeitstrahl zur jüdischen Geschichte im Kontext zur Geschichte der Oberlausitz.
Und nicht zuletzt gelang es dem Christlichen Verein, im Keller des Schlossgärtnerhauses in 2012 das erste mitteldeutsche Ikonenmuseum, welches nur aus Originalen besteht, zu eröffnen. Im Schlossgärtnerhaus gibt es heute Gästebetten und einen Multimediaraum. In diesem Raum finden seit 2003 regelmäßig Seminare statt "Kinder erklären Senioren das Internet".
Aus dem Christlichen Verein wurde 1999 ein zweiter christlicher Verein heraus gegründet, um das Nachbargrundstück der Schlossgärtnerei als eigene Rechtsperson ersteigern zu können. Dies gelang im Rathaus Schöneberg (Berlin).
Dieser christliche Verein sanierte ein ehemaliges Brauereigebäude. In diesem Gebäude befindet sich heute die Verwaltung für beide christlichen Vereine. Zudem gründeten beide Vereine einen Reiseveranstalter in der Rechtsform GmbH. Dort entstanden drei versicherungspflichtige Arbeitsplätze.
Unter dem Reisebüro entdeckte der Verein ein verschüttetes, 300 Jahre altes Tonnen-Gewölbe. Dieses steht heute auf der sächsischen Denkmalliste und hat Platz für 100 Personen. In diesem Keller finden für Reisegruppen Veranstaltungen statt unter dem Thema "vom jüdischen Sedermahl zum Christlichen Abendmahl". Dazu gibt es israelischen Wein.
Im Gelände des ehemaligen Brauereigebäudes etablierte der Verein einen biblischen Themenpark mit Elementen aus dem biblischen Lebensalltag im Maßstab 1:1. Dazu gehören: Ölkelter, Weinkelter, Steinbruchhebekran, israelitischer Altar, jüdisches Felsengrab, römische Hinrichtungskreuze. Außerdem errichtete der Verein ein großes Gemeindebackhaus und eine Behindertentoilette.
Um einen 100 Jahre alten Bergkeller vor dem Abriss zu sichern, kaufte der Verein diesen Naturkeller und ließ ihn unter Schutz stellen.
Die jüngste Aktion dieses Vereins war der Kauf der einsturzgefährdeten ehemaligen LPG-Stallanlage mit Scheune. In 2012 gelang es, die Bausubstanz zu sichern, die Fassade zu gestalten, Türen und Fenster zu erneuern und in der Scheune, als Schlechtwettervariante für den Bibelgarten, einen 375 m² großen Ausstellungsbereich zu errichten. Dazu gehören: ein originales Beduinenzelt aus der Sahara, Dreschschlitten und Steinmühle aus Kreta, historische Landwirtschaftsgeräte aus Israel, eine komplette Ausstellung der israelischen Botschaft mit Luftaufnahmen vom heiligen Land. Die ganz große Besonderheit in diesem Gebäude stellt der nachempfundene Ölbergblick auf die Altstadt Jerusalems auf einem 12x1,75m großen Panoramabild dar.
Im Vordergrund dieses Bildes entsteht im Maßstab 1:120 ein dreidimensionaler Nachbau des herodianischen Jerusalems vor 2000 Jahren.
Im Reisebüro befindet sich zudem eine Touristische Informationsstelle, welche von hier aus im wesentlichen den örtlichen Tourismus organisiert.
Die Vereinsaktivitäten und die Vermarktungsstrategien locken seit 2005 alljährlich rund 5000 Besucher in Form von Reisegruppen in den schönsten Stadtteil von Pulsnitz.
Was hat sich baulich verbessert: Es wurde das historische Pfarrensemble gerettet; ein neues Jugendzentrum errichtet; die komplette Schlossgärtnerei durch eine neue Nutzung zum Besuchermagneten entwickelt und der größte Schandfleck des Dorfes, die ehemalige LPG-Scheuen in Ordnung gebracht.
Worauf sind Sie besonders stolz: Dass alle Baumaßnahmen heute eigenwirtschaftlich funktionieren und keinerlei kommunalen Finanzen in die Objekte geflossen sind (Ausnahme ist ein Zuschuss für eine Röhrenrutsche)
Das Neue an dem Projekt: Durch den jüdisch - christlichen Themenschwerpunkt werden soviel Gäste erreicht, die mit Ihren in Oberlichtenau gelassenen Geldern die Tragfähigkeit der Sanierung der Ortsmitte auch langfristig ermöglichen.